Du willst raus aus dem 1:1 Hamsterrad und glaubst, ein Online-Kurs ist die Lösung für dich? Kann sein, muss aber nicht! Ein Online-Kurs ist nicht die Lösung für alle und alles! Es ist ein sehr cooles Format, wenn gut gemacht… Oh dazu muss ich bei Gelegenheit auch mal einen Artikel schreiben.
Aber ein Online-Kurs alleine ist kein Garant für ein funktionierendes Business und “erstelle und launche deinen Online-Kurs” aus meiner Sicht kein nachhaltiges Geschäftsmodell.
Gerade wenn du noch am Anfang stehst, würde ich dir dringend abraten Zeit und Energie in einen Online-Kurs zu stecken, wenn einer der Punkte auf dich zutrifft.
Warum? Ich habe es ausprobiert und kann es nicht weiterempfehlen. 😉
Podcastfolge zum Hören
Hier ist die Podcastfolge zum Blogartikel, wenn du liebe hörst:
Du bist nicht klar positioniert
Du kannst noch nicht klar sagen, was du für wen anbietest, welche Probleme du löst und welches Ergebnis du versprechen kannst? Kein guter Zeitpunkt um Zeit und Energie in einen Online-Kurs zu stecken. Denn dein Online-Kurs wird schwammig und damit nicht wirksam sein. Deine Lösung wird für deine Kundinnen nicht attraktiv sein und selbst wenn dein Online-Kurs einen Nerv trifft und du damit erfolgreich wirst, kannst du alles neu machen, wenn du dich doch für ein neues Themenfeld entscheidest. Schaffe erst innere Klarheit, bevor du damit beginnst Produkte zu entwickeln.
Du kennst deine Lieblingskundinnen noch nicht gut genug
Ganz eng mit dem vorherigen Punkt hängt dieser zusammen. Wenn du deine Lieblingskundin noch nicht gut genug kennst, kannst du keinen Kurs erstellen, der ihr wirklich weiterhilft. Die Grundlage für jedes Angebot ist, dass du auf den Punkt die Ausgangslage und den Wunsch deiner Kundin beschreiben kannst. Außerdem solltest du wissen, mit welchen Hürden sie zu kämpfen hat, warum sie alleine nicht zum Ergebnis kommst und was ihre Stolpersteine auf dem Weg sind.
Wenn du das noch nicht weißt, dann fange mit 1:1 Begleitung an. Lerne deine Lieblingskundin und ihre Probleme richtig gut kennen. Finde heraus, was ihr hilft und was nicht! Nach ein paar Wochen intensiver 1:1 Arbeit mit deinen Kundinnen wird es dir nicht mehr schwerfallen ganz klar zu benennen, was ihre Probleme und wünsche sind und du wirst viel klarer sehen, was dein Online-Kurs braucht um ihr wirklich zu helfen.
Du kennst deine Ziele nicht
Ein weiterer wichtiger Punkt ist deine Vision und daraus abgeleitet deine Ziele. Wenn du nicht weißt, was du willst wirst du es auch nicht bekommen! Auf deinen Online-Kurs bezogen sind das z.B. folgende Fragen: “Soll dein Online-Kurs ein niedrigpreisiges Kennenlernprodukt oder ein Umsatzbringer werden?” “Wie soll deine langfristige Angebotsstrategie aussehen?” Solange du diese Fragen nicht für dich beantworten kannst, kannst du auch keinen Online-Kurs entwickeln, der dir dabei hilft deine langfristigen Ziele zu erreichen. Mach keinen Online-Kurs, weil das jetzt jeder macht! Das ist kopfloser Aktionismus, der dich nicht da hinbringt, wo du sein willst!
Nimm dir lieber erst mal die Zeit und finde heraus, wie dein Leben aussehen soll und wie dein Business und deine Angebotsstrategie dazu beitragen können, dass es so aussehe wird.
Dann mach dir einen Plan und komm sinnvoll in die Umsetzung.
Du hast keine Reichweite und keine Strategie um deinen Kurs zu verkaufen
Ein Fehler, den die meisten Menschen machen, wenn sie einen Online-Kurs entwickeln. Sie verziehen sich in ihr stilles Kämmerlein, machen ihren Kurs fertig und stellen ihn auf ihre Website. Und dann? Dann kauft niemand. Denn zum Online-Kurs gehört das Launchen (zeitlich begrenzte Verkaufsaktion) oder ein Funnel (automatisierter Verkaufsprozess) und beides muss man lernen. Beides braucht Vorbereitung und Community-Aufbau. Wenn dich niemand kennt und dir niemand vertraut kannst du gar nichts verkaufen, auch nicht den allertollsten Online-Kurs. Daher darfst du auf jeden Fall erst einmal Zeit und Energie investieren, um mit deinen Lieblingskundinnen online in Kontakt zu kommen, sie im Austausch und in der Zusammenarbeit (Punkt 2) besser kennenzulernen und dann deinen Online-Kurs in Interaktion mit deinen Lieblingskundinnen zu entwickeln. Die Kurse werden dann meistens sowieso viel besser! 😉
Das Projekt ist aktuell einfach noch zu groß für dich
Wenn dich die Technik überfordert, du dich beim Video drehen noch ganz komisch fühlst und daher einfach nicht in die Umsetzung kommst, dann ist dein Online-Kurs aktuell vielleicht einfach noch zu weit außerhalb deiner Komfortzone.
Die gute Nachricht ist, du darfst kleiner starten und es dir leicht machen. Schau hin, was dich abhält und arbeite daran. Sind es die Videos?
Fang an für deine 1:1 Kundinnen Input in Form von Videos aufzunehmen oder auch Audios, wenn du nichts zu zeigen hast)
Fehlt dir noch die Kursplattform und der ganze Rest an Technikgedöns?
Beginne mit einem Format, für das du wenig Technik brauchst, und bei dem du dich erst mal ganz auf den Inhalt konzentrieren kannst. Mit einem Workbook beispielsweise. 😉 Hier kannst du nachhören, wie du Workbooks als Kennenlernprodukte nutzen kannst, um das Produktportfolio in deinem Online-Coaching-Business zu vervollständigen.
Richte dann erst mal einen Zahlungsanbieter und nach und nach die Technik ein, die für deinen Online-Kurs sonst noch brauchst. In die richtige Richtung unterwegs zu sein, ist langfristig wichtiger, als Sprints hinzulegen, bei denen dir die Puste ausgeht und dich immer wieder selbst zu überfordern!
3 Tipps, wie du kleiner starten kannst
Starte…
- mit einem Online-Workshop,
- mit einem digitalen Workbook,
- mit einem Mini-Kurs, wenn es denn unbedingt ein Onlinekurs sein muss.
Fang auf jeden Fall mit einem Projekt an, das machbar ist.
Du darfst es dir leicht machen und kleiner starten.
Ein Schritt getan ist besser als nur Ideen im Kopf!
Lisa Kosmalla